Wir erziehen weder autoritär noch antiautoritär, weil wir der Meinung sind, dass beide Erziehungsstile in der Vergangenheit nicht besonders erfolgreich waren, da jeder von beiden alleine angewandt ganz spezifische Schwächen aufweist. In der Fachliteratur nennt sich der von uns aus Überzeugung gewählte Erziehungsstil autoritativ. Er beinhaltet Elemente der beiden vorgenannten Stile und könnte als „goldene Mitte“ bezeichnet werden. Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen die positiven Effekte dieser Art der Erziehung.
Wir setzen klare Grenzen und geben eindeutige Regeln vor, die beim Zusammenleben von Menschen notwendig sind. Die Erziehungsperson muss Verantwortung für das Kind übernehmen, sie muss Anleitungen geben und Vorbild sein. (Mehr als das, was Eltern sagen, bewirkt beim Kind das, was sie tun.) Die emotionale Hinwendung zum Kind als Basis jeder Erziehung versteht sich dabei von selbst.
Innerhalb dieser Grenzen hat das Kind so viel individuelle Freiheit und Gestaltungsspielraum wie möglich, so dass eigenverantwortliches Handeln entstehen kann. Wir wollen keine Befehlsempfänger, sondern junge Menschen, die durch Orientierung an vermittelten Normen lernen, selbst ihren Weg in der Gesellschaft zu gehen.
Kernstück dieser Erziehung ist der wechselseitige Respekt. Dadurch, dass der Erziehende dem Kind Respekt entgegenbringt, es nicht bloßstellt und beschämt, lernt das Kind seinerseits, anderen Menschen respektvoll entgegenzutreten. Bei dieser Art des Umgangs miteinander entsteht eine ruhige Atmosphäre sowohl der gegenseitigen Achtung, aber auch der Achtung vor der Umgebung, die gemeinsam genutzt wird.